SdGcK: 18. Kultivierte Kraft statt roher Kraft, Geschicklichkeit statt Übermut 在勁不在力,在巧不在勇

18.03.2020

Jin bzw. kultivierte Kraft meint eine plötzliche, explosive Kraft. Durch das Training kann schlagartig eine große Kraft freigesetzt werden. Dies ist das Geheimnis der chinesischen Kampfkünste.

Übermut (勇) meint rohen, wilden Krafteinsatz.

Der Spruch sagt, dass in der Kampfkunst nicht rohe Kraft und Wildheit über Sieg und Niederlage entscheiden, sondern mentale Stärke und austrainierte Technik.

Egal wie wild der Gegner sich gebärdet und wie laut er auch schreit, man verliert nicht seine Selbstbeherrschung; auch im Angesicht der blanken Klinge und im Lärm der Geschütze wird man nicht geängstigt und gerät nicht in Verwirrung. Man verliert nie seine ruhige, alltägliche Verfassung. Egal wie wild der Gegner daher ist, mit echter Geschicklichkeit kann man damit umgehen und ihn kontrollieren.

Anfänger in der Kampfkunst vertrauen auf Muskelkraft und versuchen damit, den Gegner zu unterwerfen. Aber je mehr sie fortschreiten, desto mehr können sie die Kraft des Gegners ausnutzen und ihn dadurch kontrollieren.

Kultivierte Kraft bzw. jin und Geschicklichkeit (巧) sind die Essenz der Kampfkunst.