SdGcK: 45. Faustkampf lehrt Kampf, Heilkunde und Kunst 拳講三術,技・医・芸術

14.04.2020

Der Spruch sagt, dass die Faust-Kampfkunst (Quanfa) drei Arten von Kunst lehrt; nämlich kämpferische Technik, Heilkunst und Kunst.

Dies gilt jedoch nicht nur für die Faust-Kampfkunst, sondern trifft für alle Arten der breitgefächerten chinesischen Kampfkunst zu.

Ji (技) bezieht sich auf die Techniken und Fertigkeiten der Kampfkunst. Yi (医) bezieht sich auf das Wissen um Heilkunde, Lebenspflege und Diätetik. Yun (芸) meint den künstlerischen Aspekt der Kampfkunst.

Für die Kampfkunst ist es selbstverständlich, dass von obigen drei Aspekten ji gelehrt wird.

Als nächstes folgt die Kampfkunst, wobei insbesondere beim waffenlosen Kampf die Kunst der Lebenspflege und intensives Training eng miteinander verbunden sind. Die Kunst der Lebenspflege, die Methoden der Gesundheit, ist unter anderem berühmt durch das Spiel der fünf Tiere (Wuqinxi), die Acht Brokatübungen (Baduanjin) oder den "Klassiker der leichten Muskeln" (Yijinjing).

Das intensive Training bzw. liangong (練功) besteht aus innerem Training (neigong) und äußerem Training (waigong). Das innere Training besteht aus Übungsmethoden, welche das Ziel haben, den Körper von Innen heraus zu stärken; das Qigong mit seiner Atemmethodik ist dabei in den letzten Jahren auch in Japan mehr und mehr bekannt geworden. Das äußere Training zielt auf eine Kräftigung der äußeren Aspekte des Körpers wie Muskeln, Sehnen und Knochen; zu den Übungsmethoden gehören dabei hartes Training bzw. ying-gong (硬功) und Leichtigkeitstraining bzw. ruan-gong (軟功).

Der Aspekt der Kunst bzw. yun bezieht sich auf die Vollendung der Technik der Kampfkunst, bei der diese selbst zu einer Kunstform wird. Gerade bei Vorführungen ist der künstlerische Charakter ein wichtiger Faktor der Beurteilung. Natürlich darf sich eine echte Kampfkunst dabei nicht von der Praktikabilität entfernen.