SdGcK: 38. Gegen den Mut von Hammer und Lanze kann niemand bestehen 錘槊之勇不可敵

Chui (錘) ist eine schwere Waffe, shuo (槊) ist eine lange Waffe. Es sind beides alte Waffen.
Der Spruch besagt, dass sich nichts gegen die Kampfkraft von chui und shuo behaupten kann.
Im Altertum, als die Kampfkunst noch nicht so weit entwickelt und verfeinert war, hing der Erfolg im Kampf maßgeblich von der Kraft ab. Schwere oder lange Waffen waren dabei von Vorteil.
Es war dies jedoch weniger eine Beweis für die Überlegenheit der Waffe, als für den Mut und die Stärke desjenigen, der sie führte. Wer eine Waffe wie den Hammer oder die Lanze frei führen konnte, der musste eine außergewöhnliche Armstärke besitzen.
Der runde Griff des Hammers bzw. chui war häufig verstärkt, um die Schlagkraft zu erhöhen, und der schwere Kopf konnte eine gewaltige Kraft erzeugen. Selbst gegen einen durch Helm oder Rüstung geschützten Gegner war damit ein großer Schaden möglich.
In der "Geschichte der Song", "Überlieferung von Yue Fei" (宋史・丘飛伝) heißt es bezüglich Yue Yun (丘雲), dem Adoptivsohn des berühmten Generals Yue Fei der Südlichen Song: "Während des Kampfes gebrauchte er für gewöhnlich mit jeder Hand einen eiserenen Hammer mit einem Gewicht von 80 jin."
Wenn man die damalige Gewichtseinheit in die heutige umrechnet, ergeben 80 jin etwa 95 Kilogramm.
Die Shuo-Lanze hat eine Länge von vier bis sechs Metern; es ist ein langer, vom Pferd aus eingesetzter Speer. Aufgrund der Länge und des Gewichts kann man sie vom Pferd aus nicht herumschwingen; sie wird vielmehr fest gegriffen und fixiert, und dann wird die Kraft aus dem Ansturm des Pferdes ausgenutzt.
Aber auch bei den auf dem Schlachtfeld eingesetzten Waffen hat es viele Veränderungen gegeben.
Seit der Ming- und Qing-Zeit sind schwere Waffen wie der chui-Hammer oder sehr lange Waffen wie die shuo-Lanze weitgehend vom Schlachtfeld verschwunden; und wenn sich heute noch Leute mit ihrer Handhabung beschäftigen, tun sie dies nicht mehr unter dem Gesichtspunkt einer praktischen Waffen.

