SdGcK: 32. Der Säbel ist Führer für hundert Waffen刀為百兵之帥

Bing (兵) steht für bingqi (兵器), das heißt Waffen (武器). Shuai (帥) steht für einen der höchsten militärischen Ränge, einen Feldherren. Der Spruch sagt, dass der Säbel (dao) den oberste Rang unter den Waffen einnimmt.

Der Säbel ist in China eine in ältester Zeit entwickelte Waffe in vielerlei Arten, und zusammen mit dem Schwert charakteristisch für die sogenannten kurzen Waffen.

Es folgt ein Beispiel für die vielen Arten des Säbels.

Die "großen Säbel" bzw. dadao (大刀) mit ihren langen Griffstangen und einer breiten, langen Klinge gehören zu den langen Waffen [1]. Griffstange und Klinge kommen zusammen auf eine Länge von 2 bis 3 Metern, das Gewicht beträgt um die 2 Kilogramm, besonders schwere Exemplare wiegen bis zu fünf Kilogramm. Der Yanyue-Dao (偃月刀) ist charakteristisch für die Gattung des großen Säbels.

In dem Roman Sanguo yanyi (三国志) findet sich der berühmte Kämpfer und Heerführer Guan Yu (関羽), der eine fünf Kilogramm schwere Yanyue-Dao schwingt.

Historisch ist hingegen die Schlacht von Yancheng (郾城) im Jahr 1140, in welcher mit großen Säbeln die Beine der Pferde der berittenen Angreifer attackiert und so deren Eindringen verhindert wurde.

Zu dieser Zeit fanden die berittenen, überfallartigen Angriffe der Jurchen bzw. Jin statt, welche die hauptsächlich aus Fußsoldaten bestehende Armee der Südlichen Song schwer erschütterten und mehr und mehr zu Fall brachten.

Aber der berühmte Heerführer Yue Fei (丘飛) der Südlichen Song setzte sich unverzüglich an die Spitze des Heeres und befahl, nicht nach Oben zu schauen, sondern sich nur auf die Beine der Pferde zu konzentrieren und diese anzugreifen. Diese Taktik war erfolgreich, der Ansturm der Jin wurde gestoppt und das Heer der Südlichen Song konnte eine großen Sieg erringen.

Die mit beiden Händen geführte Pu-Dao (朴刀) wird auch shuang shou dao (双手刀) genannt.

Wu gou (呉鉤) ist eine allgemeine Bezeichnung für Säbel mit gekrümmter Klinge; man spricht auch von qu dao (曲刀) oder wan dao (弯刀).

Wo dao (倭刀) wiederum bezeichnet das japanische Schwert/den japanischen Säbel (日本刀). In China wurde man auf die Stärke des japanischen Säbels durch die Kampfkraft der beträgt, überwinden sie auf einmal 4,5 Meter. Unsere eigenen kurzen Waffen können dem nicht standhalten, während wir im Umgang mit den langen Waffen unterlegen sind. Und so passiert es häufig, dass bei solchen Begegnungen die angegriffene Person in zwei Teile gespalten wird."

Es wurde also die Agilität der Japan-Piraten und die Stärke des japanischen Säbels bemerkt und in der Folge nach Gegenmaßnahmen gesucht.

Auch aufgrund dieser Ereignisse trifft es zu, dass "der Säbel der Führer für hundert Waffen ist".Wokou (Japan-Piraten) aufmerksam. Der Säbel war ab der späten Ming-Zeit und während der Qing-Zeit in Verwendung und seine Handhabung wurde erforscht.Feldherr Qi Jiguang, der sich im Kampf gegen die Wokou große Verdienste erworben hat, schreibt in seinem Jixiao xinshu:"Mit der Waffe des japanische Säbels haben wir erstmals durch die in China einfallenden Japan-Piraten Erfahrung gemacht. Die Japaner, springen förmlich von Boot zu Boot und legen mit einem Satz über drei Meter zurück. Und weil die Länge ihrer Säbel um die 1,5 Meter.

Endnote
[1] Hier nicht zu verwechseln mit der Waffe "Großer Säbel" bzw. Dadao, welches im Japanischen das Langschwert bzw. tachi bezeichnet, und im Chinesischen des Standard-Säbel wie er heute in der Kampfkunst verwendet wird.