SdGcK: 27. Kultur befriedet, das Kämpferische ordnet 文有太極安天下,武有八極定乾坤

Qiankun (乾坤) bedeutet Himmel und Erde, die ganze Welt.
Der Spruch verweist auf die Zusammengehörigkeit von wen und wu, wie es exemplarisch auch durch Taijiquan und Bajiquan dargestellt wird.
In den inneren Kampfkünsten wird bei Übung der Körper von roher Kraft befreit und geschmeidig gemacht, die Bewegungen werden auf eine ruhige Weise mit tiefer Atmung verbunden. Die Kraft wird im Inneren aufgebaut; repräsentativ hierfür ist das Taijiquan.
In den äußeren Kampfkünsten wird Muskelkraft aufgebaut und die Bewegungen werden mit heroischer Wildheit ausgeführt. Die Kraft zeigt sich im Äußeren; repräsentativ hierfür ist zum Beispiel Bajiquan.
Taijiquan ist weich bzw. rou, in der Bewegung wird Ruhe gefordert; Bajiquan ist hart bzw. gang, es ist wie ein aufziehender Sturm.
Taijiquan entspricht wen, Bajiquan entspricht wu. Taijiquan ist Yin, Bajiquan ist Yang.
Die Kampfkünste und ihre Stile können so anhand der gegensätzlichen Faktoren Innen und Außen, Weich und Hart, Wen und Wu, Yin und Yang strukturiert werden; jedoch handelt es sich nicht um wirkliche Gegensätze.
Kampfkünste die über gang beginnen, werden für ihre Vollendung schließlich auch das Prinzip von rou einbeziehen müssen; und Kampfkünste die mit rou beginnen, werden in der tatsächlichen Auseinandersetzung im Augenblick des Angriffs auch gong gebrauchen.
Wenn man die innere Essenz von Taijiquan und Bajiquan ergründet, zeigt sich, dass sie im Stadium der Vollendung einander entsprechen.

