Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur 3

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Inhalt:
1) Julian Braun: Die Kriegskunst des Sunzi - Einige einführende Betrachtungen
Der Aufsatz gibt eine kurze Einführung in die Inhalte der neben Clausewitz "Vom Kriege" wohl bekanntesten Abhandlung zur militärischen Strategie, den "13 Kapiteln der Kriegsführung" des Sunzi. Dabei wird der Text unter den Aspekten Autorschaft, Aufbau, Übersetzungen und Kommentierungen sowie im Zusammenhang mit anderen Traktaten aus der chinesischen Tradition der Kriegskunst vorgestellt. Weiterhin wird ein Blick auf die Adaption in der japanischen Militärstrategie geworfen und auf einige moderne Bezugnahmen des Textes aufmerksam gemacht.

2) Christian Klaus: Das erste Kapitel des Sunzi mit der vollständigen klassischen Kommentierung
Die Kürze und der allgemeingültige Charakter der Aussagen des Sunzi-Traktats haben bereits früh zu Kommentierungen geführt. Beginnend mit Cao Cao (ca. 155-220) wurden schließlich im 12. Jh. elf Kommentatoren als klassischer Auslegungstext den einzelnen Strophen und Sätzen des Sunzi beigefügt. Die bisher erhältlichen deutschen und englischen Übersetzungen des Sunzi zitieren dabei nur spärlich und willkürlich aus diesen Kommentaren. Der hier vorliegende Beitrag ist die erste vollständige Übersetzung aller elf Kommentatoren zum ersten Kapitel des Sunzi. Dabei wird deutlich, wie intensiv die Beschäftigung traditionell mit diesem kurzen Werk war; der Leser erhält so nicht nur eine vertieftes Verständnis des Sunzi, sondern auch der chinesischen Literatur und Kommentar-Literatur im Ganzen.

3) Wilfried Schmidt: Die Wandlung des Selbst durch die Phänomenalität des Taijiquan
Taijiquan basiert auf den drei Pfeilern Philosophie, Gesundheit und Körperarbeit. Dieser ganzheitliche Ansatz führt zu der Frage, ob und inwieweit Taijiquan mit modernen therapeutischen Methoden wie der Körperpsychotherapie vergleichbar ist. Im ersten Teil des Artikels (Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur 2018) wurden die philosophischen Grundlagen und die Praxis des Chen-Taijiquan vorgestellt. Im nun vorliegenden zweiten Teil wird Taijiquan mit der westlichen Methode der Körpertherapie verglichen. Dabei wird die Bedeutung des Taijiquan für die modern Körperpsychotherapie hervorgehoben und Parallelen erzeugt und entdeckt. Die Wandlung des Selbst durch das Taijiquan gibt die Richtung vor zu einem erfüllteren, gesünderen und glücklicheren Leben. Im ebenfalls in dieser Ausgabe enthaltenen dritten Teil werden schließlich Beispiele für den Transfer von der Theorie in die Praxis aufgezeigt.

4) Jens Weinbrecht: Kritische Anmerkungen zur neueren Taijiquan-Forschung (2)
Im ersten Teil des Artikels (Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur 2018) wurden Tang Hao, Gu Liu Xin und Kang Ge Wu als drei Generationen chinesischer Kampfkunst-Forscher im Kontext ihrer Zeit und mit ihren jeweiligen Zielsetzungen und Verpflichtungen vorgestellt. Weiterhin wurde auf Tai Chi - The True History and Principles von Lars Bo Christensen (2016) und neuere Erkenntnisse zum Li-Klan Kampfkunst-Register eingegangen (Lü Xu Tao & Li Bo Yua, 2017). Im nun vorliegenden Teil des Artikels dienen Passagen aus Fighting Words: Four New Document Finds Reignite Old Debates in Taijiquan Historiography von Douglas Wile (2017) als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Dabei wird unter anderem die häufig zu hörende Zuschreibung eines "harten Chen-Stils" und eines "weichen Yang-Stils" kritisch hinterfragt und im Zusammenhang mit den politischen Rahmenbedingungen der Entwicklung der Kampfkunst im modernen China untersucht.

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