三 Gesundheit, Prävention, Eigenverantwortung

08.05.2022

Stephan Rau (Lehrerprüfung)
Eine Zusammenstellung grundlegender Konzepte der inneren Kampf- und Bewegungskünste aus einem fast vergangenen China

Vorwort
Regelmäßige körperliche Bewegung als Konzept der persönlichen Gesunderhaltung und Selbstkultivierung stellt eine, wenn nicht sogar die bedeutendste, der fünf Säulen der chinesischen traditionellen Medizin dar. Das tägliche Üben von qìgōng 氣功 oder tàijíquán 太極拳 zur Pflege der Gesundheit genießt mittlerweile einen zu Recht ernstzunehmenden Stellenwert. Ein Grund für die stetig wachsende Beliebtheit dieser Künste im Westen, scheint wohl in den philosophischen Konzepten zu liegen, in welche diese aus ihrer kulturellen Entstehung heraus eingebettet sind.

Diese mensch- und weltanschaulichen Konzepte sind ihrem Ursprung nach dem Daoismus, dàojiā 道家, zuzuordnen. Viele chinesische Quelltexte sind mittlerweile weltweit übersetzt worden, um den Praktizierenden, neben den überlieferten äußeren Bewegungsrahmen, einen Weg in die innere Dimension dieser Künste zu liefern. Jedoch scheint es bei näherer Betrachtung eher so, dass die meisten der beschriebenen Konzepte in der individuellen Praxis wenig oder keinen Einzug finden, da den abstrakten Theorien meist die körperlichen Entsprechungen zu deren praktischer Umsetzung fehlen.

Aus diesem Umstand heraus gehen grundlegende Wirkprinzipien dieser Künste verloren und es entstehen oftmals geistig verklärte Erklärungsmodelle, die keiner körperlich-geistigen Entsprechung auch nur im Ansatz genügen. Dies führt bei vielen ernsthaft Interessierten in der Praxis oft unbewusst zu einer Art verzweifelndem Suchen, da sich Theorie und Praxis nicht miteinander zu vereinbaren scheinen. Vor diesem Hintergrund möchte hier ein nicht erstmaliger und somit wohl ein weiterer Versuch in schriftlich-bildlicher Form gewagt werden, Interessierten oder bereits Übenden ein Bild davon zu vermitteln, welche Art von Sensibilität und Verständnis notwendig sind, um den Weg nach innen zu finden, damit sich die positiven Wirkungen echter innerer Arbeit nachhaltig etablieren können.

Selbstverständlich wird es in diesem Rahmen nicht möglich sein, die oftmals feinen, jedoch notwendigen körpermechanischen Konzepte zu vermitteln, welche zu einer ganzheitlich tiefen Praxis führen. Dies benötigt dann eben doch, aus der tradierten Überlieferung heraus, einen erfahrenen Lehrer, der diese Konzepte in ihrer Umsetzung bereits gemeistert hat und im Stande ist diese authentisch weiter zu vermitteln.

Nichtsdestotrotz steht der Wunsch im Vordergrund, dem Leser während der Lektüre viel Freude bei der Entdeckung von neuem Wissen zu bieten, aber auch, dass bestehende Kenntnisse von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, weiter vertieft werden können, und somit zu einer intensiveren Praxis auf dem Weg, dào 道, der Selbstkultivierung führen.

Dabei ist der wohl bedeutendste Punkt, der niemals der Aufmerksamkeit entzogen werden sollte, der einer beständigen Natürlichkeit in allem Tun. Das Bewusstsein des Eingebettetseins in die Natur und das respektvolle Sich-Integrieren in die natürlichen Kreisläufe, welche uns lebensspendend umgeben.

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